792 Views | 03.04.2016 | 12:55 Uhr
geschrieben von Dietmar Seidel

Ryanair Ltd. (Dublin)

Schlechter Service, keinerlei Entgegenkommen, kinderunfreundlich

Bestell-/Kundennummer: JMR53J

Wir hatten extrem ärgerliche Erlebnisse mit Ryanair auf einem Flug von London Stansted nach Memmingen, was dazu führte, dass wir letztendlich unseren Flug verpasst haben.

SCHLAGWORTE

Unser Flug FR2404 ging am Sonntag, 27.05.2016 um 07:05 Uhr von London Stansted nach Memmingen. Wir hatten uns extra ein Hotel direkt am Flughafen genommen damit auch garantiert nichts schief gehen kann, und sind um 04:35 am Flughafen angekommen, also 2,5 Stunden vor Abflug, was eigentlich an jedem normalen Flughafen und mit jeder normalen Fluggesellschaft weltweit ausreichend Zeit sein sollte. Wir hatten zudem nur Handgepäck (also nichts zum einchecken), nur hatten wir noch einen Kinderwagen dabei.

Da um diese Zeit an den Check-In Schaltern von Ryanair außerordentlich viel los war, und unser kleiner Sohn (1,5 Jahre) zudem noch etwas erkältet war und auch noch gerade in die Hose gemacht hatte, haben wir nachgefragt, ob denn ein Einchecken des Kinderwagens unbedingt notwendig wäre, oder ob man ihn nicht evtl. auch am Flugschalter mit einem Gepäckaufkleber versehen kann. Die Dame von Ryanair war sehr unfreundlich und abweisend und bestand darauf, dass wir den Kinderwagen einchecken.

Da die Schlangen an den Schaltern extrem lang waren, und am Business Check-In gerade frei war, haben wir dort höflich angefragt, ob man nicht in diesem Fall (mit einem erkälteten Kleinkind mit vollen Windeln) eine Ausnahme machen könnte (mir ist natürlich vollkommen klar, dass ich kein Anrecht auf Business Check-In habe, wenn ich das nicht bezahle, aber ich habe in dieser Situation einfach etwa Entgegenkommen erhofft). Zudem es sich ja nur um das Einchecken eines Kinderwagens handelt, d. h. nur mit einem Aufkleber versehen, und man muss ihn dann selbst mit an das Flugzeug transportieren und dort abstellen. Es ist also gar nicht wirklich ein Einchecken wie bei einem Gepäckstück, das abgegeben wird und dann über ein Rollband weiter transportiert wird. Von dieser Dame kam eine ähnliche abweisende Reaktion, mit dem Hinweis wir hätten ja noch genug Zeit, und sollen uns bitte bei den regulären Schaltern hinten anstellen.

Wir wurden also an das Ende einer sehr langen Schlange geschickt, ich hätte aber dennoch vermutet dass es maximal 20-30 Minuten dauern könnte. Die Mitarbeiter von Ryanair haben allerdings in wirklich unglaublich quälend langsamer Geschwindigkeit gearbeitet (ich würde hier mal den Vergleich mit altersschwachen Schnecken heranziehen), so dass das einchecken mancher Fluggäste 5-10 Minuten gedauert hat! Ich frage mich wie man einchecken derart in die Länge ziehen kann, und ob es den Ryanair anscheinend komplett egal ist, ob man vielleicht seinen Flieger verpassen könnte, obwohl man mit eigentlich ausreichend Zeit angereist ist? Die Mitarbeiter reagierten in einer vollkommen lethargischen Ruhe, während man in der Schlange steht und einem langsam aber sicher die Zeit knapper und knapper wird. Letztendlich hat unser Einchecken dann eine ganze Stunde gedauert (mit einem kranken Kleinkind dass mit der vollen Windel immer unruhiger wurde), und absolut keinerlei wohlwollendem Entgegenkommen von Ryanair, doch vielleicht Familien mit Kleinkindern in irgendeiner Form auch nur eine klitzekleine Erleichterung zu verschaffen. Und das nur deshalb dass unser Kinderwagen einen, Verzeihung, "dämlichen" Aufkleber bekommt. Ich halte die Abarbeitung und die daraus resultierende die Dauer des Check-Ins für vollkommen ineffizient und unprofessionell.

Nach dem schier endlos langen Check-In sind wir (mittlerweile bereits relativ gestresst und gehetzt) sofort schnellstmöglich zur Sicherheitskontrolle gerannt, und in einen unglaublich überfüllten Raum gekommen, mit unglaublich peniblen Sicherheitskontrollen, und ebenfalls unglaublich träge und langsam arbeitendem Personal. Der Sicherheitsscheck dauerte dann ebenfalls nochmals eine volle Stunde, so dass wir mittlerweile nur noch eine halbe Stunde bis Abflug hatten. (Dafür kann Ryanair nun nichts, aber ich frage mich wie die Dame die mir mitgeteilt hat wir hätten noch genug Zeit dazu kommt mir so etwas zu erzählen, wenn es dann schlichtweg nicht zutreffend ist. In so einem Fall, Entschuldigung, aber sollte man vielleicht einfach "die Klappe halten", und den Passagier nicht mit einer vollkommen unqualifizierten Information auf die falsche Fährte locke.

Hätte die Dame mir nicht diese Falschinformation gegeben, dann wäre ich nämlich ohne den Aufkleber auf dem Kinderwagen zum Gate gegangen, und hätte mir dort den Aufkleber geholt, und wir hätten unseren Flug erreicht. Weil ich im Nachhinein 100% sicher bin, dass es möglich gewesen wäre dem Kinderwagen beim Einsteigen einen Aufkleber zu verpassen, weil wir nämlich beim Hinflug beim Einsteigen gebeten wurden, doch bitte unser Handgepäck neben das Flugzeug zu stellen und dafür genau diese Aufkleber aufgebracht wurden. Die Aussage, dass der Wagen unbedingt beim Check-In den Aufkleber bekommen muss und es keine andere Möglichkeit gibt war also ein Lüge, und zwar eine Lüge die uns unseren Flug gekostet hat. D.h. wenn etwas Ryanair entgegenkommt (nämlich Risikominimierung von zu viel Handgepäck im Innenraum) ist es möglich, wenn aber etwas dem Passagier entgegenkommt, wird es als unmöglich erklärt (vermutlich mit dem Ziel einem ein weiteres teures Extra (wie irgendein Fast-Lane Check-In oder etwas ähnliches) mit verkaufen zu können. Diese Haltung finde ich absolut unethisch und unkorrekt, und mit Businesspartnern die sich so verhalten sollte man als Kunde keine Geschäfte machen.

Sodann hetzten wir (mit Kinderwagen, Kind, und dem Handgepäck) schwitzend und nach Atem ringend durch einen extrem langen sich schlängelnden Weg vollgefüllt mit Verkaufsläden und Menschen, und rannten, und rannten, und als wir dachten wir wären am Gate, stellten wir fest, dass wir noch einen Zug nehmen müssen, der zu einem weiter entfernten Gate führt, und der Zug fuhr uns noch vor der Nase weg. Es dauerte nochmals 5 Minuten bis der nächste Zug kam, ich habe nämlich andauernd auf die Uhr gesehen (obwohl ein Mitarbeiter von Ryanair später behauptet hat der Zug käme alle 2 Minuten).

Als der Zug endlich kam, sind wir (mittlerweile vollends und total gestresst) hineingesprungen, nur um dann festzustellen, dass wir zu unserem Gate (Gate 37) nicht nur eine Haltestelle, sondern sogar noch bis zu einer zweiten Haltestelle fahren müssen. Dann tuckerte der Zug in quälender Langsamkeit dahin, hielt erst an ersten Haltestelle, und dann zur zweiten. Dort sprangen wir sofort aus dem Zug nur um festzustellen, dass wir auch noch 2 Rolltreppen mit dem Kinderwagen, Kind und dem Handgepäck nehmen mussten. Endlich oben angekommen, rannten wir wie die Wahnsinnigen bis zu unserem Gate nochmals etliche hundert Meter weit (was ungelogen das aller-aller-letzte Gate des gesamten Flughafens London Stansted war, der ja nun Mal nicht gerade klein ist). Wir kamen dort, vollständig abgehetzt, verschwitzt und mit den Nerven am Ende um 06:56 an, also 9 Minuten vor regulärem Abflug.

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Die Mitarbeiterin von Ryanair war wiederum vollkommen unfreundlich und verständnislos, teilte nur kurz mit dass das Gate geschlossen ist, und ließ sich auf keinerlei Diskussion ein, evtl. noch einmal beim Piloten anzufragen, ob er denn nicht noch ein kleines Zeitfenster bis zur Startfreigabe hat. Auf Nachfrage teilte sie uns mit dass das Gate 10 Minuten vor Abflug geschlossen wurde (wir sind also eine geschlagene volle MINUTE (!) zu spät gekommen.

Und jetzt kommt der Oberhammer: wir haben dann von oben durch das Fenster voller Verzweiflung und Verärgerung weitere volle 10 Minuten lang beobachten können wie unser Flugzeug bewegungslos unten stand, bis es schlussendlich mit 10 Minuten Verspätung auf das Rollfeld rollte, und mit 15 Minuten Verspätung abhob (das kann man mit Sicherheit in den Aufzeichnungen des Towers von Stansted oder von Ryanair nachvollziehen).
Wir haben dann vom Gate aus übers Internet für denselben Tag einen Flug mit Easyjet nach München für ca. 350€ gefunden und gebucht, welcher um 13:50 Uhr ging. Anschließend mussten wir den ganzen Weg zurück (Abflughalle, Bahn, Ladenstraße, Sicherheitscheck bis zur Eingangshalle), dort von Neuem einzuchecken, und dann von dort aus den ganzen Weg wieder zurück zu den Abfluggates. Wir sind letztendlich um ca. 16:00 Uhr in München angekommen, mussten von dort aus mit dem Zug noch 3,5 Stunden bis Memmingen fahren, dort ein Taxi nehmen, um zu unserem Auto zu gelangen, und kamen dann um ca. 21:00 Uhr Abends vollkommen entnervt und am Ende der Kräfte zu Hause in Lindau an, nach einer Odyssee von etwa 17 Stunden, während wir planmäßig eigentlich bereits um 10:00 Uhr vormittags zu Hause gewesen wären.

Während dieser Odyssee hat unser 1.5 jähriger kleiner Sohn, der ja Anfangs schon eine leichte Erkältung hatte, durch den ganzen Stress und die Anstrengung Fieber und starken Husten bekommen, und hatte bereits am Nachmittag Schüttelkrämpfe und hat gezittert, und hat den ganzen Weg nur noch geweint und gejammert. Und er liegt heute mit Fieber im Bett.

Also: vielen Dank Ryanair für absolut gar nichts. Ich wünsche Euch von Herzen das aller-aller-schlechteste, ich wünsche Euch dass Euch Mal das Gleiche passiert, und sich dann auch alle vollkommen unbarmherzig Euch gegenüber erweisen. Ich wünsche dass alle mitbekommen wie schlecht Euer Service ist, und dass Ihr sprichwörtlich ausgedrückt "über Leichen geht". Ich werde das in meinem ganzen Leben nicht mehr vergessen. Ich werde mir zukünftig lieber den kleinen Finger abkauen als noch ein einziges Mal in meinem Leben mit Euch zu fliegen. Ich werde in jedem Bewertungsportal das ich finde über Euch schlechten Service und meine Erfahrungen mit Euch berichten. Ich werde jede Zeitung von der ich Kontaktdaten finde über diese Erfahrung berichten (vielleicht findet sich ja eine die das interessiert). Ich bin zutiefst und über alle Maßen verärgert und enttäuscht, und werde Euch das nie verzeihen dass mein Sohn mit Fieber und Schüttelfrost so eine Tortur über sich ergehen lassen musste, und meine Frau total mit den Nerven am Ende war. Ich denke irgendwie gleicht sich alles aus, und mit so einer Vorgehensweise bekommt man mit Sicherheit kein gutes "Karma", also hoffe ich dass Euch die Passagiere ausbleiben und Ihr bankrott geht. So ein schlechter Service hat auf dem freien Markt einfach überhaupt nichts verloren. Würde ich meine Kunden auch so behandeln, dann hätte ich keine mehr. Das ist einfach ein absolutes No-Go, "Billigflieger" hin oder her.

Und schöne Grüße an die Dame am Check-In-Schalter, die uns sagte wir hätten noch genügend Zeit: NEIN, es war genau eine Minute zu wenig!

Der Service von Ryanair ist wirklich der aller-aller-schlechteste den ich jemals in meinem ganzen Leben erlebt habe. Die Tickets waren auch nicht außergewöhnlich billig (342,68 EUR für Memmingen-London und zurück), so dass man doch auch ein Mindestmaß an Service erwarten dürfte, der Service war aber leider das einzige was wirklich billig war, beziehungsweise schlichtweg gar nicht vorhanden.

Beim Hinflug von Memmingen kam in der Kabine noch eine stolze Mitteilung von Ryanair, dass 2015 90% der Flüge on-time waren. Na da könnt Ihr aber ganz toll stolz darauf sein, wenn man dafür auf jeglichen Kundenservice verzichtet.

Ach ja: auf dem Rückweg kamen wir noch an einem Serviceschalter von Ryanair vorbei, denen wir unsere Lage schilderten. Sie können Mal raten wie deren Reaktion war: genau, ebenso teilnahmslos und abweisend gepaart mit vollkommen fehlender Hilfsbereitschaft. Eigentlich wollte ich dort schreien und toben, aber ich hätte in der Situation keine klare Argumentation aufbauen können, so dass wir nur noch resigniert der Anteilnahmslosigkeit Ihres Personals gelauscht haben. Ein Backstein hätte wohl mehr Anteilnahme gezeigt. Falls man jetzt vielleicht mutmaßen möchte dass "die Engländer" vielleicht einfach etwas zurückhaltender sind, was "wir Deutschen" vielleicht nicht wissen können: wir haben alle Servicepersonen in England als ausgesprochen kinderfreundlich erlebt. Das war in den Hotels, in den Restaurants, im Bus, also eigentlich alle außer Ryanair.

Hiermit endet meine Geschichte, aber ich werde mich noch eine sehr, sehr lange Zeit mit sehr viel Ärger an Ryanair erinnern, auf dass ich es niemals vergesse, nie wieder auch nur am entferntesten daran zu denken jemals wieder mit Ryanair zu fliegen, und jeden Abend dafür beten werde, dass Euch der Bankrott ereilt.

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Kommentare und Trackbacks (1)


10.04.2016 | 22:03
von Dietmar Seidel noch nicht gelöste Beschwerde | Regelverstoß melden
Hallo, leider noch keine Rückmeldung von Ryanair




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